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Ruhestandsplanung – in allen Facetten

Der Ruhestand – eine Lebensphase, die sich von den vorhergehenden Lebensabschnitten deutlich unterscheidet: "Einerseits ist es die Phase der Freiheit. Keiner beruflichen Verpflichtungen mehr, Zeit für Reisen und Hobbies, je nach Wunsch auch intensiveres Familienleben oder Engagement in einem Ehrenamt. Andererseits tritt man auch in die letzte Lebensphase ein. Krankheiten können auftreten, der Schutz der Gesundheit wird wichtiger, man sollte auch für ernstere Erkrankungen gut vorbereitet sein". leitet Martina Baedorf in das Thema ein. Und es gibt noch einen wichtigen Unterschied zu früheren Lebensphasen: "Man kann nun nicht mehr durch mehr Einsatz im Job eine finanzielle Krise meistern. Im Ruhestand muss man mit den finanziellen Mitteln, die aus dem Berufsleben erwachsen sind, leben. Da ist eine gute Planung ab dem 50. Lebensjahr einfach wichtig. Gerne führe ich diese Beratungsgespräche."
Artikel vom 18/02/2022

<strong>Ruhestandsplanung</strong> – in allen Facetten
<strong>Ruhestandsplanung</strong> – in allen Facetten
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Was gibt es alles zu bedenken?

Was gibt es alles zu bedenken?

Martina Baedorf ist zertifizierte Ruhestandsplanerin und berät in ihrem Büro an der Kölner Frankenwerft.

"Die Liste der Fragen, die sich in den Beratungsgesprächen ergibt, ist natürlich stark von der jeweiligen Situation der Kunden abhängig", führt Martina Baedorf aus und ergänzt, dass es bestimmte Rahmenthemen gibt, die bei der Ruhestandsplanung in jedem Fall angesprochen werden sollen: "Meist beginnen wir mit der Aufstellung eines Haushaltsplanes. Es ist wichtig, sich sehr detailliert Rechenschaft über die im Ruhestand zu erwartenden Kosten des täglichen Lebens abzulegen. Hier wird dann natürlich auch berücksichtigt, dass in der Mehrzahl der Fälle die steuerliche Belastung spürbar geringer sein wird. Auf der anderen Seite der Rechnung wird dann dezidiert aufgelistet, welches Einkommen aus Renten, Pensionen, Lebensversicherungen, Immobilienbesitz oder Kapitalanlagen zu erwarten ist. Fügt man diese beiden Listen zusammen, ergibt sich bezüglich der finanziellen Situation meist schon ein ziemlich exaktes Bild." Neben den rein wirtschaftlichen Fragen stehen aber weitere Themen in der ganzheitlichen Ruhestandsplanung im Fokus: "Dazu zählen zum Beispiel alle Fragen, die mit Vorsorge-Vollmachten und Testamenten in Zusammenhang stehen. Sind hier die wichtigsten Vorkehrungen getroffen? Gibt es Vollmachten über Konten und medizinische Vollmachten im Falle von Unfällen oder schweren Erkrankungen? Ist ein Testament noch aktuell oder muss es überarbeitet werden? Diese Fragen sollten ganz unbedingt frühzeitig behandelt werden."

Warum schon ab 50 Jahren den Ruhestand planen?

"Ich empfehle meinen Kunden, ab dem 50. Lebensjahr in eine erste Phase der Ruhestandsplanung einzutreten. Der Grund dafür ist relativ simpel: Es bleiben dann noch rund 15 Jahre, um bezüglich der wirtschaftlichen Möglichkeiten eine Feinjustierung vorzunehmen", erläutert Expertin Martina Baedorf. Meist wird anhand einer Wunschliste deutlich, wo dieser Bedarf besteht: "Wenn ich meine Kunden nach Ihren Wünschen im Alter befrage, steht im Vordergrund, dass der aktuelle Lebensstandard gehalten werden soll, ergänzend besteht der Wunsch nach einem Budget für Reisen und neue Hobbies, auch möchte man Kinder und Enkel finanziell unterstützen. Gleichzeitig soll aber auch für den Notfall – zum Beispiel bei schwerer Krankheit – ein Notgroschen vorhanden sein und man hofft, letztlich noch ein möglichst großes Vermögen an seine Nachkommen vererben zu können. Meist lassen sich nicht alle diese Wünsche erfüllen, wenn man in eine Analyse der zu erwartenden Einnahmen nach dem Ende der Berufstätigkeit eintritt." Gleichzeitig können aber in der Phase um den 50. Geburtstag noch intelligente Umschichtungen und die Nutzung ergänzender Ansparpotenziale erhebliche Einflüsse auf die spätere Situation im Ruhestand haben. "Man darf diese Optionen nicht unterschätzen. Viele Kunden haben schon in jungen Jahren Kapitalreserven aufgebaut und diese gilt es nun intelligent bis in die Phase des beginnenden Ruhestands zu nutzen. Wenn man also ab dem 50. Geburtstag noch einmal kritisch die Kapitalanlagen betrachtet, bleibt ein Zeitfenster, um sich im Alter mehr Wünsche erfüllen zu können."  

Wohnen im Alter – Worst Case Szenarien

"Ein ganz zentrales Thema im Ruhestand ist das Wohnen", weiß Martina Baedorf aus vielen Gesprächen. "Dieses Thema bringt auch häufig ältere Kunden zu einer Beratung in unser Büro. Denn häufig spielt dieses Thema erst ab der Mitte der 60er Lebensjahre eine wichtige Rolle. Es entsteht langsam der Wunsch sich kleiner zu setzen, gleichzeitig möchte man die eigene Immobilie gerne der nächsten Generation zukommen lassen, Fragen über Fragen. Und gerade zu diesem Thema gibt es heute eine Vielzahl von innovativen Antworten – und in jedem Einzelfall muss geprüft werden, welche Option vielleicht die richtige sein kann. Ich empfehle hier übrigens meist auch die Generation der Kinder eng mit in die Gespräche einzubinden. Dieses gegenseitige Vertrauen ist für die Gestaltung des Ruhestandes sehr wichtig." Denn es müssen in dieser Beratung eben auch die sogenannten Worst Case Szenarien durchgespielt werden. "Aus rein finanzieller Sicht stellt die Situation, dass einer der Ehepartner pflegebedürftig wird, meist die anspruchsvollste Situation dar. Denn es müssen erhebliche Finanzmittel für die Pflegeeinrichtung aufgebracht werden, gleichzeitig führt der nicht betroffene Ehepartner sein normales Leben – mit allen Kosten – natürlich weiter. Alle Modelle müssen unter den Aspekten dieses Stress-Testes kritisch beleuchtet werden. Denn auch wenn ich natürlich jedem meiner Kunden wünsche, dass diese schwierigen Situationen nicht auf sie zukommen mögen – im Rahmen einer vernünftigen Ruhestandsplanung muss man auch diese Szenarien einmal durchspielen." Gerne steht Martina Baedorf für Ruhestandsplanungen zur Verfügung, Termine können telefonisch abgestimmt werden.